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Ein Conzept - Gedanken zu LARP und der Organisation eben solcher
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Jonas
Balurat
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Ein Conzept - Gedanken zu LARP und der Organisation eben solcher



Hallo Leute,

vor einigen Tagen habe ich mir spezielle Gedanken zum Thema LARP gemacht und ein wenig analysiert was mich stört, was ich mir eigentlich wünsche und wie das jeweils Abänderbar wäre. Mit der Zeit entwickelte sich aus dieser Kritik ein Konzept, dass ich mir vorstellen könnte zunächst im kleinen Rahmen zu organisieren, wenn Interesse besteht und es Leute gibt, die in einigen oder sogar den meisten meiner Punkte zustimmen. Aber besser alles der Reihe nach.
29.04.2013 16:33
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Jonas
Balurat
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Die größten Kritikpunkte führe ich mal in Kurzform auf und schließe daran direkt ein paar Sätze dazu an, wie ich es mir wünschen würde. Meine Gedanken zur Lösung dieser Probleme kommen dann zum Schluss und führen dann zum Konzept.


Meine Kritik:

Die Welt die bespielt wird, kann über die CON gar nicht richtig zum Leben erwachen, da sie extrem statisch ist. Meist geht man auf CONs die rein gar nichts mit dem eigenen Charakter zu tun haben, man kennt also nichts, man hat nichts damit zu tun, und der Charakter will auch in den meisten Fällen eigentlich nichts wirkliches. Wie soll so also ernsthaftes Spiel entstehen, wenn man die Logik des Charakters in vielen Teilen strikt abschalten muss um überhaupt zu erreichen, dass man da ist?
Der Charakter hat neben den CONs meist überhaupt kein Leben. Er existiert schlicht nur zu diesem Zweck, springt von Dimensionstor zu Dimensionstor, reist über Weltenmeere und gelangt mal nach Aventurien, mal in die Mittellande, mal in eine völlig andere Welt, oft mit völlig anderen Eigenschaften, Kulturen, und andersartiger Magie.


Was ich mir wünschen würde:

Eine Spielwelt, die in sich geschlossen ist und ihre eigene Logik behält. Spieler auf der Con haben klare Motivationen, klare Gründe und können diese Interessen zielstrebig und mit gutem Rollenspiel verfolgen.
Mein ganz persönlicher Geschmack wünscht sich auch sehr sehnlich eine richtige Low-Fantasy Welt in der Magie etwas außergewöhnliches und unheimliches ist. Ganz ähnlich wie etwa in A Song of Ice and Fire.



Meine Kritik:

Bekanntschaften mit anderen SC sind meist völlig bedeutungslos, da der jeweilige Charakter zum einen oft nie wieder gesehen wird, und zum anderen spielt die Bekanntschaft außer auf den CONs keinerlei Rolle.


Was ich mir wünschen würde:

Die weiter oben gewünschte geschlossene Welt würde bereits dafür sorgen, dass Bekanntschaften mehr Gewicht bekommen. Auch außerhalb der Veranstaltungen könnte man sich per Mail oder vielleicht sogar altmodischen Briefen in Kontakt bleiben.



Meine Kritik:

Viele CONs verkommen zu Gewandungsgrill-Anlässen auf denen man mächtig Gelegenheit bekommt, bedeutungslos und im typischer LARP-Manier mit der Polsterwaffe auf NSC einzuprügeln, die einem meist eh kein echtes Contra geben können oder dürfen und Gefahr in irgendwelchen Kämpfen existiert sowieso praktisch nicht. (Natürlich gibt es hier, wie bei allen Kritikpunkten einzelne CONs, wo auf wiederum einzelne Punkte geachtet wird)


Was ich mir wünschen würde:

Spieler können nicht nur sterben, sie tun es auch regelmäßig. Eine Schlacht ist keine leichtfertige Angelegenheit, für die man oft nicht einmal den Grill verlässt, weil gerade noch etwas drauf liegt. Wer die Waffe zum Kampf erhebt wird mit guter Wahrscheinlichkeit sterben. Es gibt keine Instant-Heilungen und die wenigen Heilungen sollten so rar sein, dass nur eine Handvoll Spieler von ihrem sicheren Tod gerettet werden kann. In einer gewonnen Schlacht entstehen wenigstens 20% Verlust, bei ebenbürtigen Parteien, besser mindestens 50% bis rauf zu 80%. Bei verlorenen Schlachten werden nur wenige Gefangene gemacht und wer nicht in letzter Minute flieht, stirbt.

Dieses Vorgehen würde endlich wieder dieses so nützliche Gefühl der Furcht in den Spielern hervorrufen. Leute würden ernsthaft darüber nachdenken wegzulaufen, und selbst mitten in der Schlacht die Formation aufzulösen um das Weite zu suchen, weil der Kampf verloren geglaubt wird. Duelle wären eine ernste Sache, die gewöhnlich mit dem Tod eines der Konkurrenten endet. Ein Spieler der mehrere Schlachten überlebt hat, kann ernsthaft als Veteran gesehen werden und stolz von seinen Erfahrungen berichten. Schlachten würden endlich Namen bekommen! Kämpfe hätten tiefe Bedeutung, würden dem Con wieder das geben, was sie eigentlich tun sollten: nämlich Spannung und Grausamkeit. Wenn über eine Schlacht geredet wird, sollten höchstens die ganz hartgesottenen Krieger darüber wie von einem Fest sprechen. Man sollte mit Schrecken von dem Massaker erzählen.



Meine Kritik:

Auf den allermeisten CONs herrscht eine platte Feier- und/oder Grillatmosphäre, die von flachem Charakterspiel aufgelockert wird. Ich habe noch nie jemanden auf einer CON richtig ernsthaftes Rollenspiel machen sehen. Also damit meine ich jetzt nicht, dass ich noch nie jemand gutes Rollenspiel hab machen sehen, das geht nämlich durchaus auch auf lockere Weise herausragend gut. Aber tiefgründig wird es nun einmal meist erst durch eine entscheidende Priese Ernst.
Hat jemand in eurer Erfahrung schon einmal einen Spieler gesehen, der gespielt hat, dass sein Charakter sich gleich vor Angst einpisst? Vielleicht sagt hier noch der ein oder andere ganz stolz: "Ja hab ich mal gesehen, da war mal so ein Verrückter." Wenn ich dann aber auch noch frage: War das glaubwürdig? Spätestens jetzt wird wohl niemand mehr jemanden nennen können. Denn glaubwürdig kann die Angst auf einer Con gar nicht dargestellt werden. Da kann der Spieler noch so gut sein. Aber wenn es nun mal faktisch keinen Grund gibt, weil auf jeden Kämpfer ein magischer Heiler kommt, der ihn in wenigen Minuten wieder zusammengeflickt hat, oder weil jeder Krieger aufgrund seiner Regenerationsfähigkeit schlicht nicht verbluten kann und darum niemals sterben wird, dann kann kein Gefühl der Angst entstehen. Denn jeder Spieler weiß, dass kein NSC auf der CON einen Todesstoß ansetzen würde. Aus diesem Grund wird jemand, der Angst spielt, oder Trauer, oder schlicht Besorgnis vor einem Kampf, immer irgendwie unglaubwürdig wirken. Meiner Meinung nach eine völlig fatale Situation, denn genau diese natürlichen, menschlichen Emotionen können der Atmosphäre einen ganz anderen und stimmungsvolleren Touch geben.


Was ich mir wünschen würde:

Wann habt ihr das letzte Mal am Lagerfeuer einen Mann mit Tränen in den Augen vom Leiden seiner Familie erzählen hören? Dass seine Kinder kaum ein Korn zu Essen haben und seine Frau seit der letzten Geburt sich einfach nicht mehr von einer Krankheit erholt.
Diese Geschichte würde mir - richtig geschauspielert - einen Schauer über den Rücken jagen, ich würde mich mit dem anderen Charakter verbunden fühlen und das Ganze CON würde in eine tiefere Ebene rutschen, die es mir ermöglicht das Rollenspiel, wie ich es verstehe, auf ganzer Linie zu genießen.
Ich will damit nicht sagen, dass permanent Leute rumheulen sollen oder das Ganze zu einer Herzschmerz-Seifenoper verkommen sollen, aber momentan haben wir einen eindeutigen Überschuss an Feierlaune, Unbekümmertheit und es fehlt extrem an Tiefe und Stimmung.



Diesen und weiteren Gedanken folgend überlegte ich dann an Lösungsansätzen für die Probleme. Gleichzeitig spielte bei den Überlegungen meine Begeisterung für Game of Thrones mit herein, die stimmungsvolle, dreckige und (in sich) realistische Welt.
29.04.2013 16:36
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Jonas
Balurat
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Das Problem mit der statischen und leblosen Welt und den bedeutungslosen Bekanntschaften kann relativ einfach behoben werden. Die Spielleitung erschafft eine in sich geschlossene Welt, in der nur Bewohner dieser Welt als SC zugelassen werden. Darüber hinaus nimmt die SL die Arbeit auf sich, die Welt auch zwischen den CONs nicht einschlafen zu lassen. Regelmäßig wird über Ereignisse berichtet und mit den Spielern ein Briefspiel geführt. Im Gegenzug erklären sich auch die Spieler bereit nicht ausschließlich zu den Treffen ihren Charakter aus der Schublade zu holen, sondern zumindest kurz vor der Con mehr oder weniger ausführlich beschreiben was in der Zwischenzeit geschehen ist und wie auf Ereignisse reagiert wurde.
Auf der CON gäbe es auf diese Weise bereits enorm viel Gesprächs- und Spielstoff für die Charaktere. Außerdem hätte ein politisches Spiel Grundlage und Nährboden um sinnvoll betrieben werden zu können. Ein Game of Thrones Setting z.B. macht keinen Sinn, wenn man sich nur alle drei Jahre ohne fortlaufende Ereignisse trifft. Über was sollte verhandelt werden? Welche Krisen sollten besprochen werden?
Darüber hinaus gäbe es ein, für alle Charaktere gleiches, Grundgerüst was Magie, Kultur und sonstiges Regelwerk angeht.

Auch die Spielersterblichkeit und die damit erhöhte Spannung kann recht simpel eingeführt werden. Es muss nur deutlich deklariert werden, damit jeder Spieler weiß worauf er sich einlässt und es braucht eine konsequente Spielleitung. Außerdem sollte das Spielsystem entsprechend ausgelegt sein, dass die meisten Charaktere nicht allzu lange überleben, zumindest wenn sie unvorsichtig gespielt werden. Auf solchen CONs gäbe es vermutlich bedeutend weniger Kämpfe, aber die Bedrohung liegt dafür ständig in der Luft und macht es ohne Zweifel viel spannender, als würde man permanent ohne Risiko und Folgen auf einander eindämmeln. Meiner Meinung kommt bei einem solchen Spielsystem nur DkwDdK (Du kannst was Du darstellen kannst) in Frage. Das Ansammeln von Erfahrungspunkten empfinde ich in den LARP-Regelwerken, die ich kenne, sowieso als fragwürdig. Auch das Kampfsystem müsste angepasst werden um mehr realistisches Gefühl zu erzeugen. Alles machbar, erfordert aber natürlich mehr Spielerverantwortung und SL-Konsequenz. Beides führt meiner Überzeugung nach jedoch zu einem freieren, und stimmungsvolleren Spiel.
Solche Spieler, die mit diesem System nichts anfangen können, weil sie eben lieber Gewandungsgrillen und etwas kämpfen wollen, werden sich (bei richtiger Deklaration) schlicht nicht für ein solches CON entscheiden, während jedoch Spieler die Interesse an stimmungsvollem und tiefgründigen Rollenspiel haben angelockt werden.

Schließlich müsste, meiner Meinung nach, die Spielleitung deutlich machen was für Spiel gewünscht wird, was der Zweck der Veranstaltung ist und Hilfestellungen für Spieler leisten, die Schwierigkeiten haben in dieses System einzusteigen, aber Interesse haben.
In den Jahren in denen ich P&P-Runden meistere, habe ich immer und immer wieder festgestellt, dass der entscheidende Faktor der Spielleiter ist, um nötige Atmosphäre aufzubauen. Natürlich braucht man Spieler die dieses hehre Ziel mit verfolgen, aber betrachtet man das einmal genauer, so verfolgt dieses Ziel ausnahmslos jeder Spieler am Tisch, selbst wenn sie zunächst nicht den Eindruck machen. Im Grunde sehnt sich jeder nach stimmungsvollem Rollenspiel. Es gibt jedoch viele Spieler, die Hilfestellungen brauchen um dieses Ziel zu erreichen. Das macht sie in keinster Weise zu schlechteren Rollenspielern. Ich habe sogar völlig gegenteilige Erfahrung gemacht, so dass Spieler die scheinbar nichts anderes zu tun hatten, als permanent OOC-Kommentare zu machen und sonstigen Quatsch veranstalteten, plötzlich den gesamten Spielabend in Rolle waren, dramatische Reden geschwungen haben und mit Herzblut ihren Charakter dargestellt haben. Alles was dafür nötig ist, ist hier und da ein Hinweis an die Spieler, worauf geachtet werden soll, eine Verknüpfung der Charakterhintergründe mit der Welt und das erschaffen von emotionalen Ereignissen, die die Charaktere direkt berühren. Und wenn dem Spieler diese Berührung schlicht nicht auffällt, dann sollte der Spielleiter ihn subtil darauf hinweisen. Nicht etwa zwang-artig, sondern vielmehr in einem Nebensatz versteckt, sodass der Spieler das Gefühl hat selbst darauf gekommen zu sein.
Ich bin davon überzeugt, dass ähnliche oder sogar die gleichen Techniken auch im LARP funktionieren würden.


Nachdem ich mir selbst also gesagt hatte, was meiner Meinung nach, nicht richtig läuft und dann darauf kam, dass es für all diese Probleme durchaus Lösungen gibt, begann ich ganz konkret darüber nachzudenken wie ich es machen würde. Bekannter Weise bringt es nichts einfach zu lamentieren, wenn man möchte, dass Dinge getan werden, dann muss man sie selbst erledigen.

Wir kommen also zu meinem Konzeptvorschlag. Bitte behaltet im Hinterkopf, dass ich nicht vorhabe ein perfektes Konzept auszuarbeiten, dass für alle gleichermaßen funktioniert. Würde ich das versuchen, würde ich zum Scheitern verurteilt sein und schlussendlich genauso einen Mainstream-Käse fabrizieren wie etwa ein Drachenfest oder Conquest. Dieses Konzept hat die Anforderung maßgeschneidert für Leute zu sein, deren Hauptaugenmerk auf dem Rollenspiel, den Charakteren, der Geschichte und eben der Atmosphäre liegt. Die eine stimmungsvolle und logische Welt suchen in der sie fortlaufend Erfahrungen machen können, die spannend und tiefgründig sind. Außerdem möchte ich betonen, dass damit lockeres Rollenspiel nicht verbannt werden soll, sondern ergänzt.


Als Anreiz diente mir ganz klar die Game of Thrones Serie. Politisches Spiel hat großen Reiz. Ob ein Teilnehmer nur versucht seine persönliche Macht auszubauen, ob er zu Reichtum gelangen möchte, ob er tatsächlich für das Wohl seiner Untergebenen einstehen möchte oder ob er als Handlanger von jemand dritten dazu gezwungen wird. Es gibt zahllose gute Gründe warum SC sich an der Politik beteiligen.
Für mich ergab sich jetzt zunächst folgendes konkrete Problem:


Frage:

Warum sollten sich Spielercharaktere regelmäßig treffen um Politik zu machen (CON-Grund und Plotaufhänger)


Antwort:

Weil sie nun mal die Entscheidungsträger sind und derartige Treffen nötig sind um die Politik zu betreiben. Eventuell zu einem alljährlichen Hoftag oder sonstigem.
Allerdings ergibt sich ein weiteres Problem...


Frage:

sind alle Spieler Entscheidungsträger? Etwa im Game of Thrones-Setting müsste auf diese Weise jeder SC ein Lord sein um tatsächlich mitreden zu können. Ansonsten würden die Herren sich zu Beratungen zurück ziehen und das gesamte Gefolge würde kaum etwas von diesen Prozessen haben. Nur Lords würde aber natürlich Gefolge vermissen lassen, ohne das es schlicht albern wirken würde.


Anforderung:

Wir brauchen ein Setting in dem jeder Spieler direkt an der Politik mitwirken kann. Es muss aber gleichzeitig so offen sein, dass jeder Spieler im Grunde alles spielen kann was er möchte.


Ergebnis:

Eine spätantike Stammesgesellschaft. Einen festgefügten Adel gibt es nicht wirklich. Gemeinschaften regieren sich im Grunde selbst und organisieren sich lediglich in einem Stammverbund um größeren Einfluss und höhere Sicherheit zu erlangen. Der Grundstein des Konzepts war gelegt.
[Zuletzt bearbeitet Jonas, 29.04.2013 19:21]
29.04.2013 16:37
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Jonas
Balurat
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Konzept



Im Setting einer antiken Stammesgesellschaft stellen die Spieler und Spielergruppen einzelne Dörfer und Gemeinschaften dar, die sich über die Stammesstruktur miteinander austauschen, in Streit geraten oder sonstige politische Geschäfte machen.
Die Hintergrundwelt wird im Groben vorher ausgearbeitet und von der Spielleitung vorgegeben, während die Spieler ihre persönlichen Hintergründe für Charaktere und Gemeinschaften selbstständig erarbeiten und erweitern können. Wichtig hierbei ist der ständige Kontakt mit der SL und die Beachtung des Rahmengerüsts.

Das Ganze ist im absoluten niedrig Fantasy Sektor angesiedelt in der Magie zwar in der Gedankenwelt der Menschen existiert, aber praktisch nicht auftritt. Zauberwirker werden, sollten welche auftreten, nur von NSC gespielt, es sei denn ein Spieler hat eine sehr gute und passende Idee, die er ausführlich vorstellt und mit der SL abspricht.


Die Religion ist sehr frei und vielfältig. Es gibt eine Handvoll großer Götter, die eigentlich im ganzen Gebiet bekannt und angebetet werden, daneben werden jedoch auch hunderte von lokalen "kleineren" Göttern und Geistern angebetet. Ein festes Priestertum existiert nicht wirklich, es sei denn man möchte die wenigen Druiden als solche bezeichnen. Sie sind stark an die keltischen Druiden angelehnt, sind Omni-Gelehrte, die in einem extrem geheimnisvollen Kult organisiert sind und oft als Eremiten oder Eigenbrötler leben. Seltener jedoch agieren sie auch als fest integrierter Bestandteil einer Gemeinschaft, etwa als Berater und Lehrmeister. Meist leiten sie die großen Zeremonien und aufgrund ihres Studiums der Götter werden sie auch am ehesten Aufgaben wahrnehmen, die in die Richtung eines Priesters gehen. Neben diesen intellektuellen Gelehrten gibt es noch eine weitere spirituelle Profession, die sich jedoch ebenso wenig als Priester wahrnehmen und deren Hauptaugenmerk auf den Geistern und deren Welt liegt, nämlich die Schamanen. Sie sind nicht organisiert, bauen jedoch auf uralten Traditionen auf und agieren in erster Linie als Heiler und natürlich Vermittler zwischen den Sterblichen und der Geisterwelt. Sie erfüllen oft eine essenzielle Rolle im gemeinschaftlichen Leben, beraten in allen Lebenssituationen, sind Ansprechpartner für sämtliche Probleme, schlichten Streit und heilen Krankheiten durch Kräuter, Fachwissen und natürlich auch schamanistischen Ritualen.

In diesem Grundgerüst haben Spieler in ihrer Auffassung, Ausgestaltung und Auslegung relativ viel Spielraum. So ist es absolut möglich Schamanen als Relikt vergangener Tage zu betrachten und ihre Rituale als Humbug abzutun, oder aber die Existenz von Geistern wird angezweifelt und das Augenmerk auf einen einzelnen Gott gerichtet. Es ist in jeden Fall aber wichtig das die eigene Auslegung und Auffassung plausibel erarbeitet wird. Es sollten also ein paar Gedanken existieren, wieso es genau so in der Gemeinschaft gehandhabt wird.


Die Gesellschaftsstruktur ist sehr unterschiedlich und in den meisten Teilen sehr frei ausgestaltbar. Das wichtigste Gerüst hierfür ist, dass sich alle Spielergemeinschaften in einem übergeordneten Stamm organisieren, in dem alle einflussreichen Fraktionen (Sippen, Dörfer etc.) eine Stimme haben. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen senden die einflussreichsten Gemeinschaften einige ihrer Leute zu Stammestreffen (Ting) um dort die Interessen der Gemeinschaft zu vertreten. Hier werden Stammesweite Entscheidungen getroffen, Beziehungen gepflegt, neu geknüpft oder jäh beendet. Hierbei gibt es zwar althergebrachte Regeln, die beispielsweise den Ablauf strukturieren, aber wie viel Einfluss nun jeder Teilnehmer wirklich hat hängt in erster Linie von seinem Geschick ab. In der Geschichte des Stammes gab es zwischenzeitlich immer wieder einzelne Stammesführer, die meist in Kriegszeiten gewählt wurden um den Stamm effektiver führen zu können. Es kam dazu, dass diese Macht nach der Gefahr nicht wieder abgegeben wurde und diese Stammesführer die Stammestreffen über einige Jahre regiert haben. Dabei hatten sie aber niemals wirklich unumstrittene Macht, da die einzelnen Gemeinschaften in sich zu unabhängig funktionieren und eben kein echter Feudalstaat existiert. Die meiste Zeit jedoch, gab es keinen solchen Stammeshäuptling. Durch die kulturelle Verbundenheit und das Gefühl der Stammeszugehörigkeit funktioniert dieses Konstrukt jedoch erstaunlich gut auch ohne einen direkten Vorsitz.
In den einzelnen Gemeinschaften sind im Grunde alle Systeme in angepasster Form denkbar. So könnte sich ein Dorf demokratisch selbst regieren, ein anderes wählt sich einen kleinen Rat, der die Geschäfte lenkt während ein wieder anderes Dorf von einem lokalen "quasi Adligen" regiert wird, dessen Geschlecht sich über die Jahre als Herrscherhaus verankert hat. Allerdings wird es wohl kaum richtige Leibeigenschaft geben oder komplexes Lehensystem. Abhängigkeiten dürfen aber gerne bestehen, wie etwa eine kleine Sippe, die am ehesten als Unterhaus einer größeren bezeichnet werden könnte. Sie würde auf einem Ting auch keine direkte eigene Stimme haben sondern vielleicht die führende Sippe (das Haupthaus) dorthin begleiten und beraten. Sklaven, im Übrigen, sind durchaus denkbar, wenn auch eher selten. Ob man selbst dieser Sache positiv oder negativ gegenübersteht bleibt natürlich wieder jedem Spieler selbst überlassen. So könnte dieses Thema durchaus zu Spannungen führen.

Ehre, Gerechtigkeit, Mut, Stärke und Klugheit sind die wichtigsten Tugenden und in der Mentalität sollte am ehesten das alte Germanien zum Vorbild dienen. Auch hier ist natürlich die Freiheit der Spieler gewahrt und nicht jeder soll seinen Charakter wie einen Siegfried spielen. Vielmehr sollte es ein Gefühl dafür vermitteln, was in der Gesellschaft für moralische Werte gepflegt werden und was als gut oder schlecht angesehen wird. Das hierbei einzelne Individuen mehr oder weniger stark davon abweichen ist vollkommen ok und sogar gewünscht. Ein hinterhältiger Intrigant wird also wahrscheinlich nach außen hin versuchen das Bild eines kraftstrotzenden, ehrenhaften Kriegers aufrecht zu erhalten, obwohl er kaum ein Schwert führen kann und lieber halbe Kinder in den Tod schicken würde, als sich selbst in Gefahr zu begeben.


Spielprinzip:

Ungefähr jedes Jahr wird eine Con veranstaltet, auf der das Stammestreffen (Ting) ausgespielt wird. Alle einflussreichen Sippen/Dörfer/Gemeinschaften entsenden hierfür eine Abordnung (die Spieler) die dann über wesentliche und unwesentliche Dinge beratschlagen und entscheiden. So könnten Spannungen zwischen Fraktionen geklärt werden, Gericht kann abgehalten werden, Bedrohungen besprochen und Maßnahmen gegen deren Beseitigung ergriffen werden. Oder neue Handelsabkommen werden geschlossen, der Bau von Wegen und Straßen verhandelt, die Nutzung eines Flusses diskutiert usw. Hierbei kommen zum einen die Themen der einzelnen Spielerfraktionen zum Tragen und zum anderen wird die Spielleitung zusätzliche Ereignisse mit einbringen, die meist von größerer Bedeutung sind. Wie etwa die Sichtung von kriegerischen Fremden im Stammesgebiet. Oder aber der Sommer war außergewöhnlich trocken und weder haben die Ernten ausgereicht, noch sind die Wildbestände so groß wie es sein sollte.
Neben diesen politischen Themen bietet der Anlass natürlich auch viele Möglichkeiten für persönliches Charakterspiel und je nach Gelegenheit könnten auch andere Spielelemente mit eingebracht werden.

Aus diesen Treffen können dann weitere Cons hervorgehen. So könnte ein Streit zwischen zwei oder mehr Fraktionen in einen internen Krieg ausarten und so verabreden sich die beiden Seiten zu einer Schlacht. Oder aber der Überfall auf ein Lager/Dorf wird bespielt. Vielleicht stellt man auf dem Stammestreffen auch fest, dass ein fremder Druide mit einem stammlosen Haufen Ländereien einer Sippe besetzt und die anderen Gemeinschaften sichern ihre Hilfe zu. So könnten sich die Abgesandten der einzelnen Fraktionen treffen um diese Räuberbande zu verjagen.

Es gäbe also viele, viele Möglichkeiten und stimmungsvolle Varianten.


Es sollte jeder Zeit darauf geachtet werden, dass der Spielerkern nicht zu fest und familiär wird, so dass neue Spieler es nicht zu schwer bis unmöglich haben in dieses Spiel einzusteigen. Vielmehr sollte sich um stete Offenheit bemüht werden. Neue Spieler haben in diesem Setting den Vorteil, dass sie mit ihrer Spielgruppe eine komplett neue Fraktion eröffnen können oder aber sie schließen sich bestehenden an. In ersterem Fall erwächst eben ein nicht bedeutendes Dorf zu so großem Einfluss, dass es zum Stammestreffen eingeladen wird, oder aber ein Dorf außerhalb des Gebietes schließt sich dem Stammesverbund an.
29.04.2013 16:38
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Jonas
Balurat
Beiträge: 190
Soviel erst einmal zu meiner Idee. Ich könnte mir vorstellen im kleinen Rahmen eine Einladungs-CON zu organisieren. Als mögliche Teilnehmer wären da zum einen natürlich alle Spieler der Herrnhaag-Gruppe, die Funkenflug-Truppe, eventuell die Orga der Winger Taiber CONs (keine Ahnung ob das richtig geschrieben ist), andere LARPer aus dem Raum Fulda und sonstige Bekannte. Im Vorfeld könnten sich die teilnehmenden Spieler in Fraktionen aufteilen (Die Herrnhaager könnten ja in abgewandelter Form die eigene Gruppe konvertieren) und gemeinsam erarbeiten wir einen passenden Hintergrund.

Jetzt würde mich vor allem interessieren, was ihr von der Sache haltet, ob ihr selbst Interesse daran habt und ob sich der ein oder andere vielleicht sogar vorstellen könnte, das mit zu organisieren/auszuarbeiten.
29.04.2013 16:39
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Gutwulf
Gutwulf
Beiträge: 31
Baaah Jonas,

schreib nicht immer so lange Texte. Ich würde ja gerne ausführlich dazu antworten.
Aber alleine die ersten 3-4 Punkte würden mich mich locker für eine Stunde an die Tastatur fesseln.

Gruß,
Steffen
29.04.2013 19:13
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Jonas
Balurat
Beiträge: 190
:D Entschuldigung, aber wenn ich Themen besprechen möchte, dann muss ich erstmal eine ausführliche Stellungnahme verfassen. Hätte ich ersteinmal nur ein oder zwei Punkte zur Diskussion gestellt, hätten wir uns womöglich in Nichtigkeiten verfangen und ich hätte keine Chance gehabt, das worum es mir geht, in Gänze zu beleuchten.

Ich bin sehr dankbar, wenn ein paar Leute die Geduld und Zeit finden sich das durchzulesen und wäre sogar sehr glücklich wenn es dann auch noch der ein oder andere schafft zu antworten. Wenn darüber hinaus dann auch noch eine Zielführende Diskussion entsteht, dann wäre das ja auch noch extrem sinnvoll :P
29.04.2013 19:24
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Patrick
Beiträge: 41
Also ich finde das eigentlich schon eine Top idee.
Nur was ich als Problem sehe das sich wahrscheinlich keiner die Arbeit machen möchte, also anfangs vielleicht schon wenn man motiviert ist, aber das lässt ja auch nach und vor allem auch dann wenn es nicht richtig anläuft.
Man könnte ja schon mal bei bekannten anfragen was sie davon denken und ob sie sich das vorstellen können, wird bestimmt eine weile dauern bis man da was hin bekommt, aber ich denke, wenn es einmal läuft, dann läuft das auch :)
Und das stimmt das mit der Magie einiges "kaputt" gemacht wird, sind ja auch viele Leute dabei die halt einfach nur da sind um an dem Wochenende mal was "anderes" zu sein und da möchte man ja ein großer Krieger sein der nicht einfach so stirbt wenn er in die Schlacht geht und der Magier mit seinen Zaubersprüchen noch das Blatt wenden kann wenn es eng wird.
Also ich würde dich da gern unterstützen. Man müsste sich dann mal zusammensetzen und richtig erarbeiten wie es halt aussehen soll und so( wie du ja schon alles geschrieben hast^^)
Ich persönlich denke das es schwer wird, nicht unmöglich, aber schwer.
Aber wenn viele Leute anpacken und man auch viele Interessenten findet die das so gern möchten, dann wäre das super :)
An den letzten Funkenflug hatte ich das ein wenig vermisst, andere haben nicht gefragt wo ich eigentlich herkomme und was ich eigentlich vor habe. Ich war halt da, aber warum ich da war weiß glaube keiner so richtig und was ich noch vor habe.
Man hat an den Cons immer soviel zutun das man selten in mit den Anderen um Dinge spricht die einem beschäftigen oder wo man sich sorgen macht etz.
Natürlich könnte man alles hier im Forum niederschreiben, aber ich mag es halt wenn man es so richtig von der Person erfährt, wenn man am Feuer sitzt, oder ähnliches
02.05.2013 17:12
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Jonas
Balurat
Beiträge: 190
Das mit der Arbeit ist tatsächlich ein Knackpunkt glaube ich. Denn irgendwie scheint jeder sofort genau daran zu denken. Ich glaube jeder von uns unternimmt neben der Arbeit oder Ausbildung noch andere Dinge. Ob das nun Kinobesuche sind, Sportvereine, Imkervereine, Diksobesuche, P&P-Abende, Partys usw.
Bei der Idee, die ich oben beschrieben habe, wäre tatsächlich von den Spielern abverlangt, dass sie zumindest einmal zwischen den Cons, besser sogar etwas regelmäßig, vielleicht einmal im Monat die Zeit finden, sich eine Stunde hinzusetzen, auf die Website zu gucken, sich zu informieren was da gerade so InTime abgeht und dann eine kurze Email zu verfassen, in der Stichpunktartig zusammengefasst wird, was so getrieben wird.
Und jetzt scheut jeder davon zurück und hält aufgrund dieser Sache das für nicht, oder nur sehr schwer umsetzbar???

Wie ich mich auf Cons und vielen P&P-Abenden fühle kann vielleicht eine kleine Metapher verdeutlichen.
Man stelle sich einen jungen Knaben vor, der sich sehr stark für die Kunst des Bogenschießens interessiert. Er liest viel dazu, recherchiert im Internet und sieht Dokumentationen. Er erfährt, dass es einen Bogenschieß-Verein gibt und tritt ihm bei. Die Mitglieder dieses Vereins haben sehr viel Spaß, trinken ihre Bierchen und quatschen über Gott und die Welt. Eine lustige und familiäre Stimmung. An Ausrüstung haben sie allerdings höchstens mal einen FaschingsBogen aus dem Supermarkt und schießen tun sie mit Hartgummi-Pfeilen. Der Knabe muss feststellen, dass so sehr er es auch versucht, die Leute die sich in diesem Bogenschießverein angesammelt haben, haben kein echtes Interesse daran Bogen zu schießen. Sich intensiv mit der Technik auseinander zu setzen macht zu viel Arbeit und hier ist man doch nur um zu entspannen.
Der Knabe stört sich nicht daran, dass die Leute sich gerne über Gott und die Welt unterhalten wollen, aber er wünschte sich, dass sie das vor, oder nach dem Training täten. Er würde die Zeit und seine Mühen gerne konzentriert für das Bogenschießen nutzen. Und er würde gerne mit den Leuten genau über dieses Thema sprechen können und das Bogenschießen mit ihnen zu sammen verbessern. Aber all seine Bemühungen nutzen nichts und seine Trauer wandelt sich mehr und mehr zu einem Zorn gegen all diejenigen, die unter falschem oder nur sehr halbherzigen Vorwandt in den Verein gekommen sind und ihn nun daran hindern das zu tun, wozu er eigentlich da ist.
[Zuletzt bearbeitet Jonas, 02.05.2013 19:01]
02.05.2013 18:52
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Philipp
Beiträge: 71
So, ich habe es auch endlich geschafft den Roman zu lesen (nichts für Ungut Jonas^^)

Vorweg kann ich deine Anmerkungen und Anregungen voll und ganz nachvollziehen und unterstützen.
Es stimmt das was das Rollenspiel an sich betrifft viel untergegangen ist und das viel aufgearbeitet werden müsste.
Zum Punkt Magie will ich sagen, dass ich insofern zustimme, dass Magie etwas allgegenwärtiges und ja in gewisser weise zu hoch skaliertes Medium geworden ist.
Ich fände es aber gut wenn sie nicht komplett verbannt wird sondern angepasst.
Wie genau das denke ich gehört dann in die kommende Ausarbeitung des Systems, aber geht mir spontan durch den Kopf das Magie ein extrem gutes Medium im Rollenspiel wird wenn sie kostbar ist.
Man nehme den Magier der munterfröhlich den ganzen Tag mit seinen Wattebällchen und Federn durch den Wald hüpft und nehme ihm das scheinbar unendliche Kontingent an Macht.
Magie wird somit etwas besonderes, etwas seltenes.
Angenommen man hat ein Zauberkontingent von 4 Zaubern am Tag, kann sich Morgens festlegen welche Zauber einem zur verfügung stehen und schon muss man überlegen wann sich welcher Zauber am Meisten lohnt, immerhin muss man ja 24 Stunden damit auskommen, verballert man also bei der ersten gelegenheit alle Zauber muss man schaun wie man in anderen Situationen über die Runden kommt.
Sicher macht das das grudnsätzliche Magierspiel etwas schwieriger ich denke aber nicht das es das langweiliger macht.
Denn bei so einer Art Systhem kann ein "Magier" sein Augenmerk auch auf andere Sachen richten, man kann sein Überleben durch andere Tricks und Kniffe retten und aufregender gestalten. Sei es indem man sich mit dem Brauen von Tränken vertraut macht oder sogar den allheiligen Gehstock bei Seite legt und auch als Magier lernt wie man sich für den Fall der Fälle mit einem Stück Eisen verteidigen kann.
Magie wird so etwas besonderes, was man anfängt zu schätze.
Gleichzeitig hätte es den Effekt das man Magie nicht ganz verbannt man hier und da als Spielleitung vlt auch nochmal auf den ein oder anderen Spielanregenden Zaubertrick zurückgreifen kann. Auch hier würde dann ein gewünschter Effekt eintreffen.
Die Spieler wissen von sich das Magie etwas geworden ist, welches sehr Stark bemessen ist, womit man zum Beispiel dem Tod doch noch einmal entgehen konnte oder ihn bringen konnte obwohl es aussichtslos schien. Sie wissen aber auch das Magie nicht mehr so präsent ist und das man sich als Magier gut überlegen muss ob man bereit ist einen seiner Zauber zu verbrauchen. Sollte aso nun ein Gegner Magie benutzen oder sich irgendwo ein Ritual abspielen würde das bei mir ein gewisses Maß an Ehrfurcht auslösen. Denn Magie ist in diesem System vorhanen ABER selten.
Des Weiteren stimme ich Patrick zu, er hat es sehr schön formuliert, es wird schwer, nicht unmöglich aber schwer.
Ich bin meiner Seits auch gerne bereit mich der Gruppe von Organisatoren und Ausarbeitern anzuschliesen.
Deine Kritikpunkte Jonas kann ich gut verstehen und auch nachvollziehen.
Ein Con ist weniger Rollenspiel geworden als mehr ein sich über ein Wochenende hinwegziehendes Theaterstück mit Grillparty.
03.05.2013 08:38
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Benny
Beiträge: 16
Um es zunächst einmal ganz kurz zu fassen:

Ein solches Setting wird meiner Ansicht nach nicht funktionieren, weil:
a) Ein Con muss sich - bei allem Idealismus und allen guten Hoffnungen - zunächst einmal finanzieren. daraus folgt ->
b) LARP ist eine Szene der Individualisten. Daraus folgt zwingend, dass viele Leute niemals auf dem selben Hintergrund spielen werden.
woraus sich c) ergibt.
c) Die Anzahl Konsistenter Hintergründe ist deswegen in den letzten Jahren auf eine winzige Handvoll zurück geschrumpft (ja, keine deiner Ideen ist neu... ;-) ) weil jeder einzelne Personenverband mit großen Zu- und vor allem Abwanderungen zu kämpfen hatte.
Schaut allein mal, wieviele Leute nominell zur Herrnhaag-Gruppe gehören, und wieviele davon auch schon tatsächlich auf Cons gemeinsam gespielt haben. Wieviele von euch haben den Harnac-Hintergrund wirklich verinnerlicht?

b) ist ein Problem für a), c) ist ein Problem für b).
Es gibt kaum noch Gruppen, die interne Cons veranstalten (können). Als Beispiel für Gruppen, die es noch können, seien hier die Drachenreiter e.V. oder auch die Reynoristen (Schreibweise unklar...) genannt. Deren Hintergrund allerdings konsistent zu nennen, wäre an sich auch schon glatt gelogen. :-)

Solang die Preise für Locations weiterhin nach oben schiessen (ihr dürft alle mal raten, wieviel wir für den letzten Platz jetzt ausgegeben haben), man aber trotzdem mit kleinem Budget arbeiten will (die Leute die bereit sind 100€ oder mehr für ein Drei-Tage-Con zu bezahlen WILL man meist garnicht da haben...) leidet automatisch auch die Möglichkeit, alles glaubwürdig zu gestalten. Man muss immer irgendwo Abstriche machen.

Abschließend: Was das Thema Magie angeht: es gibt ein paar wenige Cons mit wenig oder gar keiner Magie. Meistens recht inzestuös geprägt. Ich persönlich empfinde Magie als ausgesprochen wichtiges Element, ich kann allerdings auch mit High-Power-Spiel gut arbeiten.
Da ist natürlich jeder anders geprägt, aber fakt ist: willst du dein Con bezahlen können, musst du dich dem Geschmack der Masse beugen. Zumindest, bis du einen Namen hast.

Mir erscheint das was ich jetzt alles getippt habe ein wenig wirr, aber ich bin auch immer noch Wochenendgeschädigt. :-)

Gruß,
Benny
14.05.2013 19:22
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Jonas
Balurat
Beiträge: 190
Hey, danke für das Feedback! :)

Wirr ist das nicht, und die Kritikpunkte sind alle vollkommen berechtigt und habe ich so oder so ähnlich schon sehr oft gehört.
Oft genug bekomme ich auch in mehr oder weniger glaubwürdigen Ausführungen geschildert, wie anders das Spiel vor einigen Jahren war und insbesondere vor den Herr der Ringe-Filmen. Ob das nur das gewäsch einiger nostalgischer Oldtimer ist, oder ob es tatsächlich mal eine solche Zeit gab, die in meinen Ohren deutlich verlockender klingt, als das, was ich oft erlebe, weiß ich nicht.

Das ich mir die Mühe mache und ernsthaft über obiges Nachdenke, wird allerdings zeigen, dass ich mich nicht allzugut mit dem Groß der Szene identifizieren kann. Dabei hoffe ich, dass ich zu keiner Zeit unfair werde, denn ich möchte nicht diesem besagten Groß vorwerfen, dass diese Spielart schlecht(er) wäre, sondern ich möchte deutlich machen, dass sie nicht meinen Geschmack trifft und ich unglücklich darüber bin, dass ich das Gefühl habe, absolut chancen- und hilflos mit meinen Ansichten zu sein. Dazu kommt, dass ich dieses zwanghafte Streben habe, mein direktes Umfeld mit einzubeziehen und es mir schwer fällt, schlicht "tschüss" zu sagen und mir irgendwo in DE Leute zu suchen, die eher ähnliche Vorstellungen haben.

Im Grunde hatte ich durch das Posten obiger Gedanken die Hoffnung, durch das aufzeigen einiger meiner Kritikpunkte und das darstellen eines ersten möglichen Lösungsansatzen, eine Diskussion loszutreten, unter denen, die im Grunde ähnlicher Meinung sind, um vielleicht eine Spielvariante zu erarbeiten, die durchführbar ist.
Die einzige Reaktion der allermeisten ist allerdings festzustellen, dass es entweder gar nicht oder nur unter allergrößter Anstrengung möglich ist. Reaktionen mit denen ich gerechnet habe, die ich mir aber wahrscheinlich nicht gewünscht hatte.

Rollenspiel ist für mich seit Kleinauf eine Faszination. Sehr früh haben mich meine Geschwister angepiekst und noch lange bevor ich irgendwie selbst überhaupt durfte oder konnte, hörte ich zahlreiche großartige Geschichten. Und genau das ist es, was mich so fasziniert: Die Geschichten.
Eure Funkenflug Cons waren bis dato die Cons, die am ehesten an meine Vorstellungen herankamen, da es immer wieder wirklich stimmungsvolle Szenen gab und dadurch, dass wir Harnac als Spielerhintergrund haben, wirkt die Welt für mich deutlich greifbarer. Im Gegensatz zu so manch anderen Cons kann ich auf euren richtig Spaß haben. Und dennoch, bleibt auch nach den FFs in mir immer ein Gefühl der Unbefriedigung zurück. Der Grund dafür ist meiner Einschätzung nach, die generelle Einstellung zu LARP bei den Allermeisten der Szene.

Idealismus und hochgesteckte Ansprüche sind sehr hinderlich und unbequem und bringen praktisch nur Ärger. Abschalten kann ich das allerdings nicht und mir persönlich bleibt eigentlich immer nur das abwägen, ob ich mich ganz aus diesem geliebten Hobby zurückziehe um den Frust zu vermeiden, aber dafür auf den Spaß zu verzichten.
14.05.2013 20:36
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Benny
Beiträge: 16
iconJonas:

Wirr ist das nicht, und die Kritikpunkte sind alle vollkommen berechtigt und habe ich so oder so ähnlich schon sehr oft gehört.
Oft genug bekomme ich auch in mehr oder weniger glaubwürdigen Ausführungen geschildert, wie anders das Spiel vor einigen Jahren war und insbesondere vor den Herr der Ringe-Filmen. Ob das nur das gewäsch einiger nostalgischer Oldtimer ist, oder ob es tatsächlich mal eine solche Zeit gab, die in meinen Ohren deutlich verlockender klingt, als das, was ich oft erlebe, weiß ich nicht.

Früher war alles besser! Und aus Holz! Sogar die Gummistiefel!
Nein, ernsthaft. Ich bin selbst ein halber Oldtimer, habe 1998 mit LARP angefangen, und gehöre noch zu denen die sich daran erinnern können, das damals derjenige der als einziger auf dem Con ein Kettenhemd anhatte schon dick der König gewesen sein muss, weil die anderen maximal mit Leder aufwarten konnten oder die Kettenhemden aus Wolle waren. Geschichtsklitterung und Gedächtnislücken sorgen für den Rest. Wir erinnern uns gerne an damals zurück, weil bei uns eben nur die guten Szenen der guten Cons und die schlechten Szenen der schlechten Cons hängen bleiben. Der Rest verliert sich im Gehirn irgendwo.
Auch damals wurde mit Wasser gekocht.

iconJonas:

Das ich mir die Mühe mache und ernsthaft über obiges Nachdenke, wird allerdings zeigen, dass ich mich nicht allzugut mit dem Groß der Szene identifizieren kann. Dabei hoffe ich, dass ich zu keiner Zeit unfair werde, denn ich möchte nicht diesem besagten Groß vorwerfen, dass diese Spielart schlecht(er) wäre, sondern ich möchte deutlich machen, dass sie nicht meinen Geschmack trifft und ich unglücklich darüber bin, dass ich das Gefühl habe, absolut chancen- und hilflos mit meinen Ansichten zu sein. Dazu kommt, dass ich dieses zwanghafte Streben habe, mein direktes Umfeld mit einzubeziehen und es mir schwer fällt, schlicht "tschüss" zu sagen und mir irgendwo in DE Leute zu suchen, die eher ähnliche Vorstellungen haben.


Mir sind nachdenkende Leute allemal lieber als Ambientegriller und Schönwetterlarper. Wer nachdenkt, trägt zum Spiel bei.
Ich persönlich kann mich auch nicht mit dem Großteil der Szene identifizieren, weswegen mir auf den meisten Cons die ich besucht habe sowohl der Plot, als auch alle Spieler, die ich nicht mit gebracht habe, deutlich am Arsch vorbei gingen. Das wirklich schöne Spiel habe ich dann entweder mit den Leuten gehabt, die ich mitgebracht habe, oder aber mit denjenigen, die bereit waren, sich an uns anzupassen. "Scheiss auf die Welt und zieh dein Ding durch" war mein Motto.

iconJonas:
Im Grunde hatte ich durch das Posten obiger Gedanken die Hoffnung, durch das aufzeigen einiger meiner Kritikpunkte und das darstellen eines ersten möglichen Lösungsansatzen, eine Diskussion loszutreten, unter denen, die im Grunde ähnlicher Meinung sind, um vielleicht eine Spielvariante zu erarbeiten, die durchführbar ist.
Die einzige Reaktion der allermeisten ist allerdings festzustellen, dass es entweder gar nicht oder nur unter allergrößter Anstrengung möglich ist. Reaktionen mit denen ich gerechnet habe, die ich mir aber wahrscheinlich nicht gewünscht hatte.

Bisher habe ich aus der Sicht eines Veranstalters argumentiert. Wer mit einer größeren Gruppe auf ein Con fährt, der prägt dieses Con, ob er es nun will oder nicht. Ab dem Moment, an dem Herrnhaag mit einer geschlossenen Gruppe auftritt und mit sich selbst ein schönes Spiel produziert, zieht man entweder automatisch andere mit, oder man hat seine Ruhe und Zeit für die eigenen Vorstellungen.

iconJonas:
Rollenspiel ist für mich seit Kleinauf eine Faszination. Sehr früh haben mich meine Geschwister angepiekst und noch lange bevor ich irgendwie selbst überhaupt durfte oder konnte, hörte ich zahlreiche großartige Geschichten. Und genau das ist es, was mich so fasziniert: Die Geschichten.
Eure Funkenflug Cons waren bis dato die Cons, die am ehesten an meine Vorstellungen herankamen, da es immer wieder wirklich stimmungsvolle Szenen gab und dadurch, dass wir Harnac als Spielerhintergrund haben, wirkt die Welt für mich deutlich greifbarer. Im Gegensatz zu so manch anderen Cons kann ich auf euren richtig Spaß haben. Und dennoch, bleibt auch nach den FFs in mir immer ein Gefühl der Unbefriedigung zurück. Der Grund dafür ist meiner Einschätzung nach, die generelle Einstellung zu LARP bei den Allermeisten der Szene.

Idealismus und hochgesteckte Ansprüche sind sehr hinderlich und unbequem und bringen praktisch nur Ärger. Abschalten kann ich das allerdings nicht und mir persönlich bleibt eigentlich immer nur das abwägen, ob ich mich ganz aus diesem geliebten Hobby zurückziehe um den Frust zu vermeiden, aber dafür auf den Spaß zu verzichten.


Zunächst mal: Danke für die Blumen. Ich bin mit unseren FFs bei weitem nicht einverstanden oder gar zufrieden. Wir bieten sehr viel, und auf jedem Con bleiben mindestens 50% unerledigt liegen. Ganz davon abgesehen, dass manche Spieler uns seit FF1 oder FF2 heimsuchen, und unseren Hintergrund immer noch absolut 0 vereinnahmt haben.
Dann: GESCHICHTEN SIND EIN ARSCHLOCH!! Eine Geschichte beinhaltet nie das gesamte Bild. Ein paar meiner schönsten Geschichten stammen von absolut beschissenen Cons.

Ich selbst habe 1992 angefangen, Rollenspiele zu spielen. In den Jahren haben sich meine Vorstellungen, meine Erwartungen und meine Vorlieben mehr als Ein mal geändert. Das Selbe passiert auch mit LARP, mit jedem einzelnen und der Szene als solcher. Wir hatten bisher durchweg positives Feedback, das was an Kritik kam, war alles gut begründet und ok. Dennoch vermitteln unsere Cons NIE das, was wir eigentlich vermitteln wollen.
Auf FF8, das ihr ja auch fast alle besucht habt, wollten wir über die Dorfbewohner und die Anfeindungen denen sich die "schlimmen Ausländer, die an allem Schuld sind" und der späteren Übernahme der Einwohner durch den Seneschall auch eine moralisch-psychologische Komponente einbringen. So etwas wie das nachdenken darüber, ob derjenige dem ich gerade das Schwert in den Magen ramme, das auch wirklich verdient hat. Ist 0 angekommen. Ist 0 beachtet worden.
Schade drum, blöd für mich. Aber solang unsere Cons den Spielern gefallen, lebe ich damit, das meine Pläne liegen bleiben, meine Vorstellungen unerfüllt bleiben. Ich beuge mich dabei dem Diktat der Masse, und die will mittlerweile größtenteils weder Denken, noch Philosophieren, sondern grillen und kloppen. Charakter einchecken, Hirn auschecken.
Schade, aber das ist halt so.

Gruß,
Benny


P.S.: Ja, ich liebe Schachtelsätze. Ja, ich beleidige Leute. und es ist mir in weiten Teilen wurscht.
15.05.2013 11:34
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Gutwulf
Gutwulf
Beiträge: 31
Dem "Früher war alles besser..." Kommentar von Benny schließe ich mich mal an.

Ich war auf einem Con, auf dem sich eine Gruppe einen recht großen Teil des Plots (incl. der zur Lösung notwendigen Hardware) unter den Nagel gerissen hatte. Soweit nicht schlimm, das passiert auf den meisten Cons und die Cons wo das nicht passiert, sind meist die auf denen der Plot nicht gelöst wird. Auf jenem Con lies sich besagte Gruppe allerdings Samstags das ein oder andere Fläschchen schmecken und als wie üblich in den Abendstunden eine Plotlösung hätte erfolgen sollen, lag besagte Gruppe (samt besagter Hardware) im Zelt und war zu nichts mehr zu bewegen. Der Plot und seine Lösung war damit total fürn Sack.
Auch früher sind Dinge schiefgelaufen und Leute haben Mist gebaut. Nur das die Ereignisse die heute auf einer Con so richtig nerven in 1-2 Jahren lustige Geschichten sein werden.

Eine Orga/SL gibt ein gewisses Setting vor, das ein schönes Rollenspiel auf dem Con erleichtern oder erschweren kann. Unabhängig davon steht und fällt der Spielspaß mit den Spielern mit denen man sich umgibt. Gefühlt gab es früher viel mehr Einzelspieler die sich auf den Cons umgeschaut haben und dann die ein oder andere Gruppe supportet haben. Heute habe ich den Eindruck das es viel mehr Gruppen gibt und diese Gruppen beschäftigen sich so gerne mit sich selbst, das Bündnisse aus Gruppen eher schwierig sind.

Für die eigene Gruppe sehe ich folgende (zugegeben nicht ganz leichte) Aufgabe:
Wir müssen es mit verschiedenen Mitteln (wie z.B. Religionsausübung, Truppenübung, Spieler-/Gruppendynamik, Freund-/Feindschaften innerhalb der Gruppe) schaffen, so eigenständig zu werden, dass wir auf einem Con ohne jeglichen Plot und ohne einen einzigen weiteren Spieler Spaß haben können und uns auch mehrere Tage beschäftigen können.
Wenn wir das hinbekommen, werden andere das mitbekommen und daran teilhaben wollen. Und wenn wir es dann schaffen es mit der Eigenständigkeit nicht zu übertreiben, sollte auch das spielen mit anderen glatt laufen.

Ich bin natürlich nicht völlig objektiv, da ich zu dieser Gruppe gehöre. Jedoch hatte ich auf dem FF9 eine eher objektive Rolle und konnte das Spielgeschehen auch weitestgehend neutral beobachten. Naja... ich habe jeden einzelnen Herrnhaager auf dem FF gesehen und weiß das ihr euch nicht mit Gewandungsgrillen aufgehalten habt. Mir ist aber nicht eine einzige Szene aufgefallen, in der ihr wie "die Herrnhaager" aufgetreten seid. Das war auf dem FF8 deutlich besser (logo, da waren wir auch mehr und in ganz anderer Zusammensetzung), aber selbst da war das alles andere als gut.

Ein Punkt der die letzten beiden beeinflusst, ohne wirklich dazuzugehören ist die Gruppenstruktur.
Ohne irgendwem in die Charakterentwicklung/-idee reinreden zu wollen, finde ich das wir in der Gruppe einige Charaktere haben die hochoffiziell zur Gruppe gehören, sich dann hintenrum und nebenbei aber trotzdem irgendwie rausrechnen. Als Beispiel sei die Landwehr genannt, aus der alles rausfliegt was vom Status (z.B. Magier, Klerus, Adlige) irgendwie nicht zu einer Landwehr passt. Wenn das dazu führt das es mehr Ausnahmen als Regel gibt, sabotiert das die Gruppendynamik.

Besetzung FF9: Paladin, Priester und Magier sind auf ähnlicher Hierarchiestufe. Tuuli als Tross und Finn als einziger "echter" Landwehrsoldat. Kein Vorwurf an euch! Bei der aktuellen Gruppenstruktur und Gruppenhintergrund war es euch nahezu unmöglich als "Einheit" aufzutreten.
Die Frage ist nur inwiefern das als Ändernswert empfunden wird.

Gruß,
Steffen
[Zuletzt bearbeitet Gutwulf, 15.05.2013 16:03]
15.05.2013 15:47
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Jonas
Balurat
Beiträge: 190
Da das gerade etwas Off-Topic geht schlage ich vor, wir eröffnen speziell für die Diskussion über das eigene Gruppenspiel ein neues Thema. Ich wäre auch sehr interessiert daran, dass wir mehr gruppeninternes und dynamischeres Spiel erzeugen.

Thema: Gruppenspiel - Die Herrnhaager
15.05.2013 16:08
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