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Hadwiga
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Anna
Beiträge: 1
Hadwiga Waidwerk

Geboren wurde ich in Harnac am Hofe des Barons Udo von Herrnhaag als älteste Tochter von Hinnerk und Arvina Waidwerk. Mein Vater war Wildhüter und Jagdmeister des Barons und meine Mutter die Hebamme des Haushalts. Es hat lange Tradition, dass die älteste Tochter unserer Familie das Handwerk der Hebamme erlernt, und so war es an mir, meiner Mutter schon als Kind zur Hand zu gehen und alles, was nötig ist, über Krankheiten und Wunden, Kräuter sowie Verbände zu lernen.

Meine Familie stand der wohlgeborenen Familie derer von Herrnhaag stets sehr nahe und es war uns Ehre und Bürde zugleich, als Udo von Herrnhaag meinen Vater bat, seinen Bastard als Lehrjungen aufzunehmen. Der ruhige Junge, der mit seiner bloßen Anwesenheit Baronin Tamara zur Weißglut treiben konnte, war mir anfangs sehr suspekt. Die gestrenge Hand meiner Mutter und seine ruhige und zuweilen einfühlsame Art ließen uns jedoch schnell näher kommen. Doch bevor aus uns ernsthaft ein Paar werden konnte, wurden die Tage dunkler und die Nächte kälter.

Die Schreckensherrschaft König Hindan XIII. hatte uns kaum berührt oder zumindest hatte Baron Udo die Auswirkungen weitestgehend von uns fern gehalten. Doch immer mehr Gerüchte kamen nach Herrnhaag. Gerüchte, die man sich hinter vorgehaltener Hand erzählte und die zu selbst zu schlimm waren, um damit Kinder zu erschrecken. Geschichten, die an Orten spielten, die nicht so fern waren, wie man sie gerne hätte. Und dann versammelte Baron Udo seine Leute. Mein Vater ging mit ihm und auch Gutwulf. Als sie nach wenigen Wochen zurückkehrten, war mein Liebster ein erwachsener und mein Vater ein alter Mann. Nur zwei Jahre danach erreichten die Schrecken Herrnhaag. Da sie viel in der Baronie unterwegs waren, bemerkten mein Vater und Gutwulf die Veränderungen zuerst. Anfangs glaubte ihnen kaum jemand, doch geschahen immer mehr seltsame Dinge.

Mein Vater war das erste Opfer der Dämonen in Herrnhaag und es war kaum etwas an seiner Leiche, an der ich ihn erkennen konnte. Erst gab es Anschläge auf einzelne Personen, dann Angriffe auf kleine Gruppen und schließlich wurden selbst aus Scharmützeln noch Schlachten. Die Baroness wurde von einem Gestaltwandler mitten in der Burg getötet und die Baronin verstarb an einer dämonischen Seuche, der auch meine Mutter einige Wochen später erlag. Schließlich behielt Baron Udo einige wenige seiner Ritter und Soldaten bei sich und schickte seine Kinder, seinen Haushalt und das einfache Volk zum Weltenturm, da sich dort ein Rückzugsort gebildet hatte.

Die Jahre am Weltenturm waren hart und entbehrungsreich. Viele Harnacer hatten sich nach Albyon zurückgezogen. Doch als Heilkundige konnte ich am Weltenturm hilfreich sein und meine Familie hatte viele Jahre treu an der Seite derer von Herrnhaag gestanden. Ich wollte nicht die sein, die mit dieser Familientradition brach. Und so kümmerte ich mich um die Wunden von Baron Udolf von Herrnhaag sowie seiner Ritter und Soldaten. Zu diesen gehörte neben einigen überlebenden Herrnhaagern auch mein Gutwulf. Während die Ritter und Soldaten zum Kämpfen und Jagen unterwegs waren, vertiefte ich meine Heilkünste in den Lazaretten bei Vittaliapriestern und gelehrten Medici.

Die Herrnhaager und Albyoner Heere schlugen das Gezücht immer weiter zurück und nach fünf Jahren am Weltenturm konnten wir zurück nach Herrnhaag. Einige Freunde, die wir am Weltenturm gefunden hatten, begleiteten uns. Im Laufe der Reise stießen auch einige taerische Flüchtlinge zu uns. Nach und nach schafften wir es, Burg Herrnhaag und das Dorf Tannrod wieder aufzubauen.

Als das Umland entsprechend befriedet war und die Baronie als gesichert galt, zog es einige Herrnhaager in die Ferne, um neue Einwohner für Herrnhaag zu finden. Da die Baronsfamilie dieses Vorhaben führte und auch mein Gutwulf mit auszog, schloss ich mich der Expedition an.
03.09.2012 09:08
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