Die Baronie Herrnhaag
… ist gelegen in dem ehemaligen Herzogtum Steyerward unseres Landes, an dem Länderdreieck Harnac, Aredroque und Aranien. In den goldenen Zeiten Harnacs wurde sie als Wildhaag (=Wildgehege) zur Jagd von Herzog Dietmar von Steyerward - Beernnzling gestiftet. Zu dieser Zeit war der Baron ein direkter Vasall des Herzogs und ihm oblag zusätzlich die Kontrolle des Handels über die Eres(Fluss) . Stammsitz des Herrnhager Geschlechts ist die gleichnamige Burg nahe dem Dorf Tannrod.
Unter der Regierungszeit des Despoten Hindan der XIII. hielten sich die Herrnhaager weitestgehend bedeckt, so dass kaum einer sie am fürstlichen Hofe zu sehen bekam.
Als sich dann die Tore nicht mehr schlossen zog man unter Herzog Dernots Banner gegen die Schwarzen Horden. Doch es nützte nichts. Im letzten Kriegsjahr wurde die Baronie überrannt. Der Baron Udo von Herrnhaag, seine Gemahlin Tamara von Herrnhaag, so wie die jüngste Tochter Ulrike, fanden hierbei ebenso wie ein Großteil der Bevölkerung den Tod. Nur wenigen gelang die Flucht zum Weltenturm. Dort angekommen fristete man ein Dasein in den Kriegswirren immer mit dem festen Ziel vor den Augen in die Heimat zurückzukehren.
Nachdem die Horden besiegt und keine größeren Schlachten mehr zu erwarten waren, sammelte Udolf von Herrnhaag der ältester Sohn des Baron die Überlebenden um sich und zog mit einem Tross von über Zweihundert Mann in das Gebiet der alten Baronie.
In den vergangenen fünf Jahren siedelten sich noch einige verbannte Taerier in der Baronie an, so dass inzwischen neben der Burg und dem Dorf Tannrod eine weitere Siedlung mit dem Namen Neuhaag gegründet wurde.
Im Moment lebt die Baronie zum größten Teil von dem, was sie selber mit Landwirtschaft, Viehzucht und Jagd erwirtschaftet. Doch hat man eine der zwei alten Gruben wieder eröffnet, sowie mit dem früher üblichen Handel mit Holz angefangen.
Ãœber die Steyerwarder, heutige Herrnhaager, und ihre Eigenheiten
Die Herrnhaager haben sich die eigene Art bewart für die früher das Herzogtum Steyerward bekannt war. Neben ihrer eigenen Form der Begrüßung: länger Bekannte, Freunde und Verwandte legen die rechte Hand auf die rechte Schulter, schauen sich mehrere Sekunden in die Augen bevor sie sich in die Arme schließen. oder: Fremden gibt man zuerst die Rechte, umschließt diese dann mit der Linken und erwartet selbiges von diesem. (Erzählungen zu Folge sei dies eine Folge der Dämonenkriege, als man nie sicher sein konnte, dass der Gegenüber auch der war, nachdem er aus sah und einem nicht im nächsten Augenblick das Messer zwischen die Rippen rammte. Von anderer Seite bekommt man aber nur ein dahin Gebrummtes: “Das war schon bei meinem Vatter so und bei dessem auch, …), halten sie auch die alten harnaker Traditionen in Ehre. Als Beispiel seien die Feste des Kreislaufs genannt: Das zur Jahreswende gelegene und heute „Zeit des Erinnerns“ genannte „Fest der Toten“ oder „der Anderswelt“; das „Fest der Reinigung und Fruchtbarkeit“ am Anfang des zweiten Monats, bei dem man das neue Leben begrüßt und sich vom vergangenen verabschiedet; im fünften Monat folgt dann das „Fest des Feuers und der Blumen“, man könnte es als Weiterführung des letzten betrachten, bei dem Neues entsteht und heranwächst, allgemein ist es ein ausgelassens Fest voller Fröhlichkeit und Hoffnung; Das vorletzte ist das „Fest der Ernte“ und findet Anfang des siebten Monats statt, hier wird , wie der Name schon sagt die Ernte gefeiert, man gedenkt dem durch den Kreislauf Gewachsenen und dem Scheitelpunkt des Jahres; Im neunten Monat findet das „Fest der Vorbereitung“ statt, man sät für den nächsten Frühling und bereitet sich auf den Winter vor, gleichzeitig gedenkt man dem immer währenden Kreislauf und der Verantwortung eines jeden für das Kommende.
Trotz ihrer Eigenheiten und ihrem Festhalten an den alten Traditionen, sind die Herrnhaager bemüht neues Leben in ihre Baronie zu bringen. Sie fördern die Zuwanderung von Ausländern und geben bereitwillig Boden. Desweiteren bemühen sie sich um den Handel auf dem Fluss Eres und darüber hinaus. Allgemein suchen sie Kontakt um ihr Land neu aufbauen zu können. Ob dies nun aus der Zwangslage oder aus einer offenen Einstellung heraus geschieht kann ich nach dieser kurzen Rundreise nicht abschließend beurteilen.
Beschaffenheit des Landes und Handelsgüter
Die Baronie Herrnhaag ist ein sehr waldreiches Stück Land im Mittelgebirge Harnacs. Solange die Wälder nicht noch verseucht sind ist überall reichlich an Wild. Die Täler der früheren Dörfer sind bis heute zwar waldlos, liegen aber seit den Kriegen Größtenteils brach. Getreide und Gemüse wird nur zum Eigenbedarf angepflanzt, Holz jedoch wird sowohl innerhalb Harnacs gehandelt, als auch bis zur Grenze geflößt. An Tieren in der Zucht sind zu finden: Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine. In einigen der Berge hatte man früher Flöze an Eisen entdeckt. (Zur Zeit ist jedoch erst ein Bergwerk mit bisher geringer Ausbeute in Betrieb genommen worden.) Der Handel mit Eisenerz beschränkt sich bisher auf die umliegenden Dörfer.
Importiert werden vor allem Luxusgüter, Rüstungen und Tuch.
Siedlungen
Der Stammsitz mit dem dazugehörigen Gut war die erste Siedlung nach dem Krieg. Nur ein Jahr später wurde das Dorf Tannrod mit neuem Leben erfüllt und hat heute über zweihundert Bewohner. Die neuste Siedlung ist das Dorf Neuhaag, eigentlich eine Holzfäller- und Minensiedlung an einem Nebenarm der Eres. Hier leben heute über hundert Menschen, zum größten Teil jedoch Zugezogene und auch ein paar Zwerge.
Auszüge aus dem Bericht von Mandarius Gluckenspecht,
Beauftragter des Provinzprotektors zur Erfassung der wirtschaftlichen Lage